Thelion Windlauf

Thelion Windlauf wird immer mehr ein Teil der Dorfgemeinschaft Steinbrück. Zumindest aus Sicht der Menschen dort, aber auch Thelion findet langsam und Stück für Stück gefallen an dieser menschlichen Gemeinschaft, obwohl manche Sitten dieser Rundrohren doch ziemlich seltsam sind. Manchmal helfen sie sich ohne jede Gegenleistung, manchen stellen sie Hilfe nur dann zur Verfügung, wenn man ihnen etwas von diesem geschmiedeten Metall gibt. Einige sind sogar regelrecht besessen von diesem blinkendem Material. Man muss schon sagen, es blinkt doch sehr schön und schön anzuschauen ist es auch. Selbst Maja, die seit etwa 10 Sommern in der Gemeinschaft lebt, scheint total fixiert auf dieses Blinkemetall zu sein. Sie kann es gar nicht fassen, dass Thelion so viel von dem Gold (wie sie es immer nennt) zuhause in seiner Hütte „unbeaufsichtigt und schutzlos“ herumliegen lässt. Ach das Mädchen ist ihm mit der Zeit lieb geworden. Und das „Gold“? sollen sie es doch nehmen, denkt sich Thelion. Dieser Baron, der auf einer Burg nahe dem Menschen Dorf wohnt, überschüttet ihn ja regelrecht mit diesem blinkenden Silber. Und das nur damit er hin und wieder etwas, meistens einen kleinen Gegenstand, von Steinbrück nach Hornbeil oder woanders hinbringt. Das sind immer schöne Ausflüge wenn er sich daran besinnt. Die Wesen des Waldes, die Rundrohren nennen den Wald lieblos Reichs Forst, sind immer für ein nettes Gespräch zu begeistern. Manchmal, naja eigentlich immer, bleibt er eine lange Zeit bei seinen Freunden und vergisst vollends seine Aufgabe irgendwelche „Dinger“ oder Papier zu liefern. Der Baron hat dennoch nie je ein Wort darüber verloren, dass Thelion für diese Botengänge zu lange brauchte, oder dass man ihn beim Schwatzen und Trödeln erwischt habe. Er wird sogar gelobt, weil er viel schneller ist als ein menschlicher Kundschafter. Kein Wunder, die Menschen gehen selten durch den Wald und benutzen stattdessen eine Straße, wo oft andere Menschen warten um ihnen dieses blinkende Metall zu nehmen oder sogar ihr Leben. Der Baron ist sogar richtig stolz darauf, dass Thelion Botengänge oder andere Kundschafterdienste für den Baron ausführt. Ja wie sagte er der einst nochmal, als ich ich diesen Vertrag unterzeichnen sollte? „Bei Firun! Nicht zu glauben dass ich, Merwerd von Vinansamt, einen Elf!! im Sold habe!“ Hm, auf Lebzeiten im Sold dieses Barons. Naja, so kurzlebig wie diese Rundohren sind ist das ein netter Lückenfüller. Außerdem hat Thelion ein reges Interesse an dieser Maja. In ihren Adern fließt auch elfisches Blut. Komisch, dass die Menschen das noch nicht bemerkt haben. Sie schließen oftmals ihren Blick vor dem Offensichtlichen, aber er sieht es an ihr eindeutig. Das Lied vermag sie bestimmt auch zu spielen, nur bräuchte es jemanden der es ihr beibringt. Oft hat er ihr schon angeboten sie bei ihm im Wald leben zu lassen, oder dass er sie fort nimmt, weit weg. Aber dieses junge Mädchen hatte Ihn immer beschwichtigt und ihm erzählt, dass ihr Herr, Meister Runewald der alte Flößer unten am Fluss, sie bestimmt nicht fort lassen würde, weil sie ihm „Leibeigen“ ist. Leib eigen… was bedeutet dieses Wort? Dieses Wort ist bei den Menschen wohl sehr machtvoll, einige fürchten sich sogar davor. Dadurch dass Maja anscheinend kein Problem mit dieser Situation hat, hat er kurzerhand entschieden solange hier zubleiben bis er sich vergewissert hat, alles getan zu haben um Maja die Natur der Dinge zu vermitteln. Sie ist sehr hübsch, das hat der Junge, der mit den Pferden spricht und auf der Burg des Barons lebt, auch schon bemerkt, wie es ihm scheint. In jeder freien Minute sucht er das Gespräch und die Nähe Majas. Schon amüsant wie die Menschen ihr Interesse bekunden. Jedenfalls wird er ein Auge auf die Beiden werfen. Bemerkt haben ihn die beiden bis jetzt noch nie, wenn er sie vom schützenden Wald aus beobachtete. Obwohl er sich wahrlich nicht sonderbar versteckte. Ach diese Menschen! Keinen Blick für den Verlauf der Dinge. Außerdem weckt wohl dieser Mann, der in dem Haus in dem die Menschen vergorene Früchte trinken arbeitet, eher Majas Interesse. Thelion kann die Blicke deuten, die das Mädchen dem Tellerwäscher/Kellner zuwirft. Nur stinkt dieser Ort so sehr! Und ein Zwerg treibt sich da auch rum, sodass er nur selten dort einkehrt. Interessanter mag wohl dieser Mandrawirker sein, der in einer Zwergenhöhle in der nähe der Gemeinschaft lebt. Dieser sehr alte Mensch ist ihm ähnlich, wenn es um die Abgeschiedenheit geht. Nur einmal hatte er Besuch von zwei weiteren Menschen. Ein Mann und ein Mädchen. Anscheinend sollte der Höhlenmandrawirker das Mädchen in der menschlichen Kunst des Mandraformens unterrichten. Nach drei Frühlingen verlies das Mädchen den Höhlenmandrawirker wieder. Seither ist jedoch der Höhlenzauberer, so wie ihn die Menschen nennen, allein. Und so wie es Thelion scheint auch von Sinnen. Menschen sind zwar in ihrer Natur seltsame Geschöpfe, nur dieser verhält sich noch viel seltsamer. Auch dieser Zauberwirker, der den Höhlenzauberer seit geraumer Zeit besucht, scheint nichts Gutes im Sinne zu haben.


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