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zurück zu Die sieben Gezeichneten
Auf dem Rücken der Drachen verschwand das Meer unter ihnen zusammen mit der eroberten Opalglanz. Der Schock der Niederlage saß noch tief, als die Drachen fragten, wohin sie fliegen sollten. Sie diskutierten über die nächsten Schritte und planten als nächstes Perricum anzusteuern, aber nicht ohne vorher die Pferde aus Eslamsgrund abzuholen. Darwolf wollte jedoch auch Lysha an seiner Seite wissen, wenn es zu einem erneuten Kampf kommen sollte. Daher teilten sie sich auf und vereinbarten Perricum als Treffpunkt, um dort die kaiserliche Flotte des Mittelreichs vor Borbarads Schergen zu warnen. Nur sie könnten sich jetzt noch den schrecklichen Dämonenarchen, wie Prutz sie nannte, entgegenstellen. Es war an der Zeit, offizielle Unterstützung zu rufen und Prutz beschloss, nach in Gareth um Audienz beim Reichsbehüter zu bitten.
Ysfadir begleitete den Baron und so entfernten sich die Drachen von einander. Angekommen in Menzheim landete der Drache ein Stück vor der Stadt, um keinen Alarm auszulösen. Scheinbar wurde er aber gesehen, denn ein paar bewaffnete Einwohner und Wachen eilten zur Abwehr. Als sie ihren Herrn vom Drachen steigen sahen, riefen sie ihn Drachenbaron und verbreiteten Geschichten. Ysfadir war währenddessen wenig begeistert vom kühlen Wetter in Weiden und suchte nach dem nächsten Feuer, als Darwolf ihn zum Gut Menzheim führte. Der beschauliche Hofstaat hieß ihn Willkommen. Außer sich vor Sorge konfrontierte Lysha die Ankömmlinge, da sie seit Punin nichts mehr gehört hatte und die Gruppe plötzlich verschwunden ist. Fortan hörte sie nur noch Gerüchte von Schwarzmagiern und allerlei merkwürdigen Begebenheiten. Die ganze Geschichte wurde ihr enthüllt, was ihren Unmut noch verstärkte.
Sivana überrumpelte ihn sofort mit diversen Anliegen, die sich aufgestaut hatten und erwähnte auch die Ankunft eines Gastes. Ronda von Schwarzenturm kam vor einiger Zeit in Begleitung des ehemaligen Reichserzmarschalls Helme Haffax an und wünschte den Baron zu sehen. Helme Haffax musste sich hingegen nach einem kurzen Aufenthalt verabschieden, da er zum neuen Fürsten von Maraskan anstelle von dem offiziell erkrankten Heredin berufen wurde. Lysha erzählte Darwolf von den spannenden Gesprächen mit ihm und beschrieb ihn als beeindruckend. Er ärgerte sich still, diesem Treffen nicht beigewohnt zu haben. Viel wichtiger war jedoch der Besuch von Ronda, die seither in Menzheim verweilte, um auf ihn zu warten. Lysha gab noch eine Bemerkung zu der von ihr mitgeführten Korrespondenz zwischen Ronda und Darwolf. Sie gestand, die Briefe gelesen zu haben, in denen unzählige Details standen, die niemand so genau wiedergeben konnte. Jedoch war keiner von ihnen von Darwolf geschrieben worden. Der tatsächlich von ihm gesandte Brief war nicht darunter.
Leicht besorgt begrüßte er die Besucherin und unterhielt sich mit ihr. Sie freute sich sehr über die Briefe und die darin ausgedrückten Gefühle, die Darwolf tatsächlich so empfand. Er beschloss, ihr nicht die Wahrheit darüber zu erzählen und genoss die anregende Unterhaltung. Als er später mit Sivana seine Pflichten als Baron erfüllte, bat er sie um zwei Aufgaben. Die erste Aufgabe war es, einen nicht unerheblichen Betrag für ein neues Schwert zusammenzupacken und der andere war es, ihn bei der Auswahl eines Rings für Ronda zu unterstützen. Überraschend vorbereitet brachte sie einen Verlobungsring hervor. Noch am selben Abend hielt Darwolf um Rondas Hand an.
Die Vorbereitung zur Hochzeit wurde von Sivana sehr ernst genommen und auch hierfür lag der Plan quasi schon bereit. Es schien fast so, als würde sie zu einer möglichst schnellen Durchführung des Traviabundes drängen. Am Tag der Feier war alles bereit. Lediglich einige geladene Gäste konnten aufgrund der kurzfristigen Information keinen Besuch einrichten. Die Plätze von Herzog Waldemar von Löwenhaupt und von Graf Avon Nordfalk blieben leer. Ysfadir, der mit den Zeremonien des Mittelreichs nicht vertraut war, freute sich dennoch dabei zu sein. Nach dem Ende der Feierlichkeiten zog sich das frisch verheiratete Paar zurück. Der nächste Tag wurde mit Abreisevorbereitungen verbracht, so sehr es auch schmerzte, jetzt schon abzureisen.
Währenddessen landeten Prutz, Shura und Binnsbart in Gareth. Sie blieben nicht unbemerkt, was zu einem Angriff der kaiserlichen Garde führte. Prutz konnte das Missverständnis bei der Landung ausräumen und versicherte, dass von den Drachen kein Unheil zu erwarten ist. Nach dem holprigen Einstieg brachte Prutz sein Anliegen vor und bat um eine Audienz beim Reichsbehüter Brin von Gareth. Anfangs wollte man ihm dies verwehren, ging dann auf eine lange Wartezeit ein, die Prutz aber wegen der Dringlichkeit auch ausräumen konnte. Es war ihm erlaubt, in ein paar Tagen zum Emfang zu erscheinen, doch würde der Reichsbehüter selbst auf Reisen sein und daher könnte er auch mit dessen Onkel, Prinz Storko von Gareth sprechen.
Sie quartierten sich ein und warteten ab. Zum Zeitvertreib erkundeten sie die Stadt. Zur Audienz besorgte sich Prutz noch eine saubere Magierrobe, die ihn in strahlendes Weiß hüllte. Er wurde vom Prinzen in einem Raum mit gemütlichen Sesseln empfangen, in dem auch einige Berater anwesend waren. Der Prinz stopfte sich eine Pfeife, als Prutz ausführlich über die Geschehnisse berichtete. Er rief dazu auf, dass das Mittelreich sich auf einen Kampf einstellen sollte und eventuell Tobrien das Ziel sein könnte. Die Reaktion des Prinzen war nicht zu deuten, doch sicherte er dem Magier seine Unterstützung durch ein Empfehlungsschreiben zu. Die Audienz endete mit der Ankündigung seitens Prutz, die Flotte von Perricum involvieren zu wollen.
In Menzheim brachen Ysfadir, Lysha und Darwolf auf, nachdem sie sich verabschiedeten. In Gareth angekommen trafen sie sich mit den anderen wieder und tauschten Neuigkeiten aus. Shura war von Darwolfs schneller Eheschließung ein wenig enttäuscht, da sie keine Gelegenheit hatte, an der Zeremonie teilzunehmen. Wieder vereint brachen sie auf nach Eslamsbrück und holten dort die Tralopper Riesen ab. Anschließend ging es weiter nach Perricum, wo Darwolf direkt nach der Ankunft um ein Gespräch mit dem Admiral der Flotte bat. Sein Assistent bewies jedoch die stoische Gelassenheit eines Bürokraten und ließ den Baron lange warten. Nach einigen Stunden wurde er informiert, dass er heute keine Chance mehr auf ein Gespräch hätte.
Am zweiten Tag wiederholte Darwolf die Warterei, doch verlor er nach einigen Stunden die Geduld und polterte in die Schreibstube. Der Admiral saß an seinem Schreibtisch und ging gelassen seinen Aufgaben nach, als Darwolf ihm in Eile sein Anliegen unterbreiten wollte, doch erwies sich der Befehlshaber als taub für diese Art des Vorsprechens. Er ließ Darwolf verhaften und für sechs Tage in eine Zelle sperren. Prutz versuchte ebenfalls auf den Assistenten einzureden, doch konnte er kein anderes Ergebnis erzielen. So beschlossen sie zu warten und beauftragten währenddessen einen Schmied, für Darwolf einen Zweihänder anzufertigen, welcher mit einer hohen Summe aus Menzheim beglichen wurde. Für ein kleines Extra an Arbeit legte Prutz einen Trank der Tugend obendrauf.
Sie erkundigten sich in der Magierakademie nach weiterem Wissen über die Dämonen, die Borbarad bei Andalkan einsetzte. Dabei wurden sie auf einen Zwischenfall wegen gestohlener Unterlagen und Artefakte aufmerksam. Ein Dieb hatte sich das Monsterhandbuch verfasst von Gargi Sohn des Gax und besondere Ritualgegenstände unter den Nagel gerissen, die einst im Besitz vom garethischen Hofmagier Galotta waren. Ein Studioso der Akademie wurde hierzu von einem Dämonen besessen, der die Wertgegenstände ohne Verdacht zu erwecken aus der Akademie geschafft hatte. Prutz trieb den Dämon aus, doch nicht ohne ihm vorher kostbare Informationen zu entlocken. Scheinbar wurde ein Plan vorbereitet, Galottas Ritual zur Beherrschung der Söhne Ogerons wieder aufleben zu lassen. Mit diesen Informationen hörten sich die Helden in der Stadt nach merkwürdigen Personen um und erfuhren von einer leichenblassen Frau, die in Begleitung einer weiteren, verhüllten Person reiste. Einen konkreten Ort konnten sie jedoch nicht ermitteln.
Nach mehreren Tagen Wartezeit wurde Prutz zum Gespräch mit dem Admiral vorgelassen und erläuterte seinen Standpunkt. Der Admiral akzeptierte die Informationen trocken und wies darauf hin, dass die kaiserliche Flotte mehr als gewappnet war, um ein paar feindlichen Schiffen entgegenzutreten. Der Magister warnte ihn davor, den Feind nicht zu unterschätzen, doch der Admiral sah sich aufgrund seiner Erfahrung im Recht.
Als Darwolf aus der Gefangenschaft entlassen wurde, beschlossen sie weiterzuziehen und die Spur der Diebe aus der Akademie zu verfolgen. Es darf auf keinen Fall zu einem weiteren Ogerzug in Tobrien kommen. Der Ogerbusch nördlich der Beilunker Berge wäre dafür ein logisches Ziel.
Auf der Straße hörten sie hier und da Gerüchte über eine Kutsche mit einer leichenblassen Magierien. Ab und zu wurde auch ihre bezaubernde Cousine erwähnt, der gegenüber alle auffällig angetan waren.
Prutz gelang es nun endlich, beim Admiral vorzusprechen. Er sprach seine Warnung aus und riet dem erfahrenen Oberbefehlshaber, seine Flotte zu mobilisieren, damit der Feind sie nicht überraschen kann. Mit offenen Ohren hörte er geduldig zu, doch gab er zu bedenken, dass er nicht pauschal die Flotte zum Schutz der Küste abstellen könne. Immerhin gäbe es hierzu zu viele lohnende Ziele und niemand wisse, wo der Feind zuschlagen wird. Die Warnung wurde jedoch vernommen und es wird mit erhöhter Wachsamkeit fortgefahren.
Auch Darwolf hat seine Wartezeit hinter sich und wird aus der Zelle entlassen. Enttäuscht von dem Ergebnis berichten sie Darwolf noch über die Ereignisse und setzen sich die Verfolgung der Diebe als Ziel. Gerüchten zufolge hat man eine Magierin in einer Kutsche gesehen, die verdächtig wirke und scheinbar kostbare Fracht transportiere. Sie fuhr gemeinsam mit einer Begleiterin nach Norden in Richtung Beilunk über den Avespass. So nahmen die Helden die Verfolgung auf und hörten auch bei den Übernachtungen zwischendurch immer wieder von Sichtungen der Kutsche.
Die Trollzacken galt es als nächstes zu überwinden, um Beilunk zu erreichen. Der direkte Weg war der Arvepass, auf dessen Pfaden sie einen Abenteurer trafen, der sich als Baron Arve vom Arvepass zu erkennen gab. Er hatte seit einiger Zeit mit Ghulen und anderen Finsterwesen zu tun und kämpfte seither um die Sicherheit des Passes. Die Helden nahmen den Baron an ihre Seite und reisten weiter. Er berichtete weiter von Angriffen an der Küste und Flüchtlingen in Tobrien. Mendena sei überrannt worden und der Herzog von Tobrien ist dort womöglich gefallen. Seine Söhne Dietrad und Bernfried seien jedoch nicht dort und in Sicherheit, was Prutz um seinen guten Freund erleichtert vernahm.
Die zackigen Berge in ihrem Umfeld boten einen spektakulären Anblick. Das Auge konnte sich nicht satt sehen und so sahen sie sich immer wieder um, die Gefahr dabei nicht vergessend. Zuerst hätte man von einem gütigen Zeichen des Herrn Praios sprechen können, als die Schwingen eines mächtigen Greifen in Sichtweite kamen. Dieser befand sich jedoch in Bedrängnis durch seine finsteren Abbilder die Irrhalken ihn attackierten. Er wurde zur Landung gezwungen und prallte hart auf, was die Dämonen nutzten, um sich auf ihn zu stürzen. Die Helden versperrten ihnen jedoch den Weg und ein Gefecht entbrannte. Prutz bereitete einen PENTAGRAMMA SPHÄRENBANN vor, während die anderen versuchten Stand zu halten. Darwolf erschlug eine der Bestien, die in einem tödlichen Feuerball verging und beinahe zu schweren Verletzungen führte. Als der Zauber die Dämonen in die Niederhöllen schleuderte, eilten sie herbei, um den verwundeten Greifen zu verarzten. Dieser gab sich als Herofan zu erkennen und sprach zu ihnen. Eine seiner majestätischen Federn sollten sie als Zeichen der Gunst vom Götterkönig selbst annehmen und nach Beilunk zur Markgräfin bringen. Die Botschaft lautete, dass der Herr Praios ihnen beistand. Anschließend erhob sich der Greif in die Lüfte und setzte seine Patroullie fort.
Der Arvepass öffnete sich in die Bucht von Beilunk und gab den Blick auf die wehrhafte Hafenstadt frei. Hier wurden sie sich der Flüchtlinge gewahr, die durch das Stadttor strömten und von fürchterlichen Gestalten und lebenden Toten berichteten. Weiterhin machten sie sich auf den Weg zum Palast, wo sie um Audienz baten. Zu ihrer Überraschung wurden sie direkt für den Abend eingeladen, um zu berichten.
Gwidûhenna von Faldahon herrschte über die Stadt und gehörte auch zugleich den Bannstrahlern an. Die Markgräfin ließ die Helden berichten und nahm die Feder mit großem Dank entgegen. Sie verkündete den Beistand des Herrn Praios für die Stadt und wiederholte dies am folgenden Tag im Gottesdienst, womit sie den verängstigten Tobriern Mut zusprach. Sie verabschiedete sich von den Helden, die weiter der Kutsche folgten. Sehr zum Missfallen von Prutz führte sie der Weg in den berüchtigten Ogerbusch, der den Söhnen Ogerons eine Heimat war, die einst weite Teile Tobriens verheerten, darunter auch Ysilia.
Die bergige Region wich den dichten Wäldern des Landes. Der frühe Herbst warf seine Schatten bereits weit voraus und sorgte für eine bedrückende Stimmung. Sie folgten dem Pfad nach Norden und waren achtsam. Früh erkannten sie eine Truppe der feisten Oger, die ihre Keulen schulternd durch das Dickicht zogen. Die Helden wurden jedoch auch von ihnen entdeckt und so näherten sich die Hünen mit großen Schritten. Die Helden machten sich kampfbereit doch ausgerechnet Prutz suchte das Gespräch. Die Oger bildeten einen Kampftrupp, der auf der Suche nach dem Kreuz Ogerons war. Es handelte sich dabei um eine mächtige Keule, die eine Art Herrschaftssymbol darstellte und nach der Theorie von Prutz womöglich ein magisches Artefakt war. Als den Ogern klar wurde, dass die Helden nichts mit dem Diebstahl des Artefakts zu tun hatten sondern auch auf der Suche danach waren, entspannte sich die Lage. Die Oger schätzten auffällig stark die Meinung des Magisters, der vorschlug gemeinsam auf die Suche zu gehen. Als nächste Stadt lag Shamaham auf dem Weg und sie einigten sich darauf, dass die Oger sich erst mal fern halten sollten. Die Einwohner waren auch hier ängstlich und fürchteten einen Angriff, da sich Gerüchte von plündernden Söldnern ausbreiteten. Ihnen kam zu Ohren, dass es im Ort einen im Ogerzug zerstörten Rondratempel gibt, in dem es spuken solle. Ihrer Neugier nachgebend erforschten sie das Phänomen und trafen dort in der Tat zwei Erscheinungen aus vergangen Tagen an. Beide trugen die Kampfestracht von Rondrageweihten und gaben sich als Mitglied jenes Trupps zu erkennen, der Shamaham nicht gegen die alles verwüstenden Oger verteidigen konnte. Sie hatten den Befehl, das Kreuz Ogerons zu sichern und die Menschen der Stadt zu verteidigen. Als die Oger jedoch zur Schlacht bereit waren und der Kampf entbrannte, entschlossen sie sich, zur Sicherheit die Keule von hier fortzuschaffen, was den Tod der Einwohner bedeutete. Ihre Strafe sei es nun wegen ihrem feigen Rückzug entgegen ihrer Gebote auf ewig als Geister zu wandeln, bis ihre Schuld getilgt ist. Sie flehten um Gnade und baten um die Hilfe der Helden. Um ihre Taten zu sühnen, soll das Kreuz Ogerons wieder zum Volk der Oger zurückkehren und Frieden schließen. Im Anschluss verschwanden sie im Nichts.
Ein Alarmruf schreckte alle auf. Es näherte ein gerüsteter Reiter von Westen her. Bei näherer Betrachtung fiel auf, dass es sich um eine Amazone wie Shura handelte, die ein schwer erschöpftes Ross antrieb. Als sie Shura erblickte, hielt sie ohne zu zögern auf sie zu und gab sich als eine Schwester Kurkums zu erkennen. Ein feindlicher Trupp Borbaradianer unter Führung eines Ingolf Notmarker sei eine Tagesreise hinter ihr und sucht einen Weg nach Kurkum. Sie müsse dringend weiter, um der Königin zu berichten. Sie verlangte Shuras Pferd, da ihres zu erschöpft für den weiteren Weg war und Shura willigte ein. Durch die drohende Gefahr musste sich Shamaham auf einen Angriff einstellen. Prutz konnte viele überreden, nach Beilunk zu fliehen. Es dauerte länger als gedacht die Alten und Kranken zu evakuieren. Darwolf nahm sich deshalb ein paar kräftige Dörfler und versperrte die Straße von Westen her mit gefällten Baumstämmen und sperrigen Möbeln.
Der Zug der Flüchtlinge setzte sich schwerfällig in Bewegung und der Dorfälteste sowie einige Alteingesessene blieben. Sie waren zu stur, sich anzuschließen und wünschten ihre letzten Stunden in ihrer Heimstatt zu verbringen. Der Rest verließ den Ort unter Anleitung der Helden, um dem Feind nicht zu begegnen. Sie schlugen sich in die Wälder und setzten Abbadi als Späher ein, damit sie über die Feindbewegungen informiert blieben. Die Straßenbarrikade diente ihnen gut, denn die Truppen konnten sie zwar umgehen, aber die schwer beladene Kutsche mit einem wütenden bleichen Magier musste stehen, bis das Hindernis beseitigt war.
Ihr Plan war es bis zum Einbruch der Dunkelheit zu warten und sich dann anzupirschen. Sie sahen die gut bewachte Kutsche und zahlreiche Kämpfer im schwarz-roten Wappenrock. Belauschten Gesprächen zufolge hatte ein gewisser Ingolf Notmarker das Kommando. Auch war von Galotta die Rede. Die Helden bezogen in einem mittlerweile geräumten Gebäude Stellung und spähten die Feindbewegungen aus. Besonders ging es darum, das beim Feind vermutete Kreuz Ogerons zu erlangen.
Dabei entdeckten sie auf dem großen Platz im Fackelschein den Anführer der feindlichen Truppen beim Verhör von zwei Gestalten. Der Dorfälteste war einer von ihnen und war wie die andere Person schwer geschunden an einen Pfahl gebunden worden. Der Söldner Notmarker ließ sich Zeit beim Stellen seiner Fragen. Besonders sein zweites Opfer wurde gefoltert, da er die Lage der sagenumwobenen Amazonenburg Kurkum erfahren wollte. Hierzu nutzte er ein schwarzes Schwert, welches von seltsamen Flammen umgeben war, als er seiner Gefangenen feine Schnitte versetzte. Shura erkannte in ihr eine alte Freundin und Mentorin. Ayla von Donnerbach, die Schwertlöwin Kurkums. Sie sah nicht lange mit an, wie Notmarker sich an ihr verging und machte einen beherzten Sprung aus dem Fenster. Hoch erhoben führte sie die Klinge Eiridias ins Feld gegen den milde überraschten Notmarker. Die Schwertlöwin rief in einem Moment der Achtlosigkeit nach ihrer Amazonenschwester, was Notmarker zum Anlass nahm, sich Shura zuzuwenden. Ihre Gefährten blieben vollkommen überrumpelt im Versteck, doch Darwolf durchdachte die Situation kurz, raunte den anderen zu, dass sie die Ablenkung nutzen sollten und sprang ebenfalls hervor. Herannahende Soldaten hielten zu Pferd mit voraus gereckter Lanze auf ihn zu. Er stellte sicher, dass ihre Aufmerksamkeit ihm galt und verschanzte sich in einem Gebäude mit eingetretener Tür. Den Verfolgern blieb nichts anderes übrig, als abzusteigen und den Ritter zu Fuß zu bekämpfen.
Shura focht ein Duell mit dem feindlichen Anführer und stellte dabei fest, dass die züngelnden Flammen seiner Klinge nach ihr lechzten. Sie erdultete ein paar schwächere Hiebe, die jedoch schwere Folgen hatten. Sie fühlte, wie die Klinge ihr Kraft raubte und es fiel ihr immer schwerer, sich gegen den erfahren Notmarker zu behaupten. Seine Schläge suchten Lücken, spielten mit ihrer Verteidigung, zuckten vor und schnell wieder zurück. Einige von Shuras Hieben wich er nur in letzter Sekunde aus. Er spielte auf Zeit und ließ seine verfluchte Klinge für ihn arbeiten.
Währenddessen sah sich Darwolf im Gefecht mit sechs Soldaten konfrontiert, die ihm mit Schwertern bewaffnet begegneten. Er wählte einen taktisch klugen Punkt für den Kampf aus, sodass sie ihn weder umzingeln noch in einer geordneten Linie attackieren konnten. Sie sahen sich gezwungen, ihn zu dritt anzugreifen. Darwolf führte seinen Zweihänder und schwang ein paar verheerende Hiebe gegen die Feinde, nahm dabei jedoch auch immer wieder Schaden, den sein Hartholzharnisch jedoch größtenteils abfangen konnte. Als der erste Soldat fiel, trat einer aus der hinteren Reihe an seine Stelle und kämpfte über dessen Leiche weiter. Sie erkannten den harten Panzer ihres Gegners und beschlossen gemeinsam besonders heftige Attacken auf ihn herabregnen zu lassen.
Auf dem Stadtplatz ging das Duell weiter. Shura wurde zusehends schwächer und konnte kaum noch klar sehen, als Notmarkers brennende Klinge den Kampf beendete, ihr das letzte Bisschen Kraft entzog und ihr Griff um das Heft von Eiridias sich löste. Geschlagen sank sie zu Boden vor die Füße des grausamen Ingolf Notmarkers. Er erkannte in Aylas Blick die Sorge um ihre Schwester und nutzte dies unverhohlen. Er setzte die Klinge bereit zum Stoß an und forderte von der Schwertlöwin die Position der Amazonenburg. Ihre mentale Stärke war gebrochen, die Borbaradianer hatten ihre Schwäche gefunden und nutzten diese gnadenlos aus. Sie würde es sagen, sie würde ihre Heimat und ihre Schwesternschaft verraten. Shura, die trotz ihres geschwächten Zustands noch bei Bewusstsein war, flehte Ayla an, nichts zu preiszugeben. Ihre Blicke trafen sich und Ayla sah die Entschlossenheit der Löwin selbst in Shuras Augen. Sie verweigerte und Notmarker stach zu.
Unter der Führung von Magister Prutz suchten die Helden abseits des Kampfes nach den Ritualgegenständen und der Keule. Ein Haus wurde besonders gut bewacht und war schwer zu betreten. Nur durch eine List konnten sie die Wache ablenken und eindringen. Prutz erkundete das Innere allein und entdeckte zahlreiche magische Utensilien und eine mächtige Keule, für einen Menschen unmöglich zu führen und mit Mühe und Not von zwei Männern zu tragen. Als er danach greifen wollte bemerkte er die Präsenz einer weiteren Person im Raum. In der Finsternis lauerte die verräterische Adepta Mirona ya Menario auf ihre Gelegenheit und attackierte ihn mit einem Messer. Sie rangen mit ungelenken Bewegungen um die Klinge und rissen sie hin und her. Prutz nutzte das Hexenzeichen auf seiner Brust und hoffte, die Angreiferin auf diesem Wege von ihrem Vorhaben abzubringen, doch hatte er keinen Erfolg. Dies einsehend regte er seine astralen Kräfte an und formte diese zu einem lange studierten Zauber. Der TEMPUS STASIS fror seine Gegnerin in der Zeit ein und Prutz bewegte mit einem kurzen MOTORICUS die Klinge in ihre Brust. Als sie aus der Zeitstarre befreit wurde sackte sie Boden. Von außen bemerkten die Wachen das Geschehen, als Prutz die Keule heraus zerrte. Er nutzte einen weiteren verzweifelten Versuch und rief die Söhne Ogerons zu seiner Seite. Die mächten Kriegsoger stürmten mit Krach und Gewalt die Stadt, räumten die Soldaten zur Seite und lösten Chaos aus. Die Wachen ließen von Prutz ab und erwehrten sich der heranrollenden Attacke. Ihr Anführer war es, der von Prutz das Kreuz Ogerons überreicht bekam und seine Kämpfer zogen vereint mit den Gezeichneten in den Kampf.
In dem Haus setzte sich das Scharmützel fort, als Darwolf zwei weitere Soldaten zu Fall brachte. Auch er trug mittlerweile zahlreiche Blessuren davon und sah keinen anderen Ausweg. Gerade als sie ihn zu übermannen drohten entfesselte er die Wut in seinem Inneren, das Schuppenkleid zog sich über seine Haut, seine scharfen Zähne traten hervor und seine Pupillen verengten sich zu zornigen Schlitzen. Der Kampf wendete sich zu seinen Gunsten, bis nur noch ein Feind übrig war, der nach der Spaltung seiner Kameraden sein Heil in der Flucht suchte. Darwolf jagte ihn vor sich her direkt in die Arme von Notmarker, der über Shura stehend den feigen Rückzug seines Untergebenen durch Tod bestrafte.
Seine langjährige Gefährtin und Mitstreiterin nur am Rande seiner Existenz wahrnehmend witterte Darwolf die Präsenz eines würdigen Kontrahenten. Das Blut von Ingolf Notmarker sollte den Leviathan als Trophäe dienen, es verzehrte ihn nach seinem Herz. Der dritte Gezeichnete stürmte heran und Notmarker wappnete sich, als unvermittelt ein Oger erschien und ihn mit einem wuchtvollen Schlag weit entfernt hinter großem Getümmel hart auf den Boden aufschlagen ließ. Darwolf zügelte seine Wut mit der Hilfe Ysfadirs und erblickte den Leib Shuras. Als erstes befreite Ysfadir die immer noch gefesselte Ayla, die trotz ihrer Verletzungen zu ihrer Freundin stürzte. Der Tsageweihte beugte sich ebenfalls über sie und konnte sich nur noch vergewissern, dass die Schwingen Golgaris bereits über ihr zogen. Darwolf kniete sich neben sie, so er doch erst jetzt mit den Worten Aylas verstand, was vor sich ging. Im Stillen fragte er sie, warum sie ihn nicht einweihte. Eine Antwort blieb aus, nur das Gefühl einer schwindenden Seele streifte ihn für einen Moment an der Schulter wie die Hand zum Abschied.
Sie zogen sich zurück und vereinten sich mit den Ogern, Shuras Körper von Darwolf getragen und Ayla von Ysfadir gestützt. Der Häuptling der groben Krieger sprach zu Prutz und bedankte sich. Er sah es als Zeichen für ein Bündnis, dass Menschen den Ogern zu ihrem Heiligtum verhalfen, damit es nicht erneut zur Kontrolle seines Volkes genutzt werden kann. Zurück bei den Pferden blieb ihnen nur eine Aufgabe. Ayla nach Kurkum zu begleiten und die Burg auf einen Angriff vorzubereiten.
Die Oger hinter sich lassend ritten sie immer Hang aufwärts Richtung Beilunker Berge. Die kräftigen Pferde trugen sie immer weiter hinauf und unter der Führung der Schwertlöwin Ayla fanden sie den verborgenen Pfad, der sie weit abseits jeder bekannten Strecke in das sagenumwobene Vildrumtal leitete. Die zuvor in Shamaham getroffene Amazone von der Löwenburg fanden sie leblos zusammen mit dem Pferd Shuras liegend und von Ghulen angefressen. Sie hatte es nicht geschafft, die Botschaft zu überbringen. Ihr Leichnam wurde mitgenommen, damit sie zusammen mit Shura ihre letzte Ruhestätte finden kann.
Zwischen den schroffen Gipfelzacken wirkte das mit prachtvollen Safranblüten bedeckte Tal und seinen verschlafenen Siedlungen wie ein Gemälde. Ein kleines Wäldchen im Norden und der Fluss Vildrom im Zentrum des Tals waren auffällige Landmarken. Die legendäre Burg Kurkum thronte dort inmitten des Tals. Ayla brachte sie vorbei am südlichsten Dorf im Tal dorthin. Die Einwohner starrten die Fremden mit großen Augen an und begannen zu tuscheln, was verständlich war, da die Lage der Burg ein Geheimnis war. Die Burg wurde von einem mit Wasser gefüllten Graben umgeben und als sich die Gruppe dem Tor näherte, wurden sie kritisch von den wachhabenden Kriegerinnen auf den Zinnen beobachtet. Erst als die Schwertlöwin sprach, öffneten sie und ließen sie ein, jedoch nicht, ohne die Männer in der Gesellschaft mit Verachtung zu strafen. Ayla von Donnerbach wies die Quartiermeisterin an, den Helden ein Quartier zuzuweisen und die beiden gefallenen Amazonenschwestern in den Tempel zu bringen. Sie würde mit der Königin sprechen, um weiteres zu klären.
Kurz darauf wurden die Helden auch schon zur Audienz geladen, was den Wächterinnen zu missfallen schien. Keinen Mann wollten sie mit einer Waffe am Körper in den Thronsaal lassen, da diese zur Niedertracht und Ehrlosigkeit neigen. Ypollita von Kurkum, die Königin der Amazonenburg und eine der besten Kämpferinnen Aventuriens saß würdevoll in der Halle und beobachtete die eintretenden Gestalten genau. Die immer noch angeschlagene Schwertlöwin war ebenfalls anwesend und hatte von Shamaham berichtet. Nun fragte die Königin selbst, was die Helden mit der Geschichte verband. Als Prutz von den Plänen der Borbaradianer und der Eroberung Mendenas sowie der dortigen Amazonenfeste berichtete, trübte sich ihr Gemüt. Es überraschte die Anwesenden, als sie den Magister um Rat fragte, da er doch als Mann wenig zu sagen hatte. Gemeinsam beschlossen sie, dass ein Trupp aus Kundschaftern entsandt wird, der die Feindbewegungen und Truppenstärke in Erfahrung bringen soll. Die Helden meldeten sich für diese Mission. Am nächsten Morgen sollten sie aufbrechen. Ihre Freundin Shura wurde währenddessen im Tempel der göttlichen Löwin aufgebahrt, weshalb sie dort unter Aufsicht Aylas noch einmal ihren Respekt zollten. Dort trafen sie auch auf eine Bekannte. Die ehemalige Borbaradianerin Leumura von Maraskan hatte Shuras Rat befolgt und erreichte nach einer langen Reise Kurkum, um Buße zu tun. Als Novizin an der Herrin Rondra verrichtete sie ihr Tagewerk und wurde nun abkommandiert, den Helden bei ihrer Aufgabe zu helfen. Auch sie war bestürzt über den Tod Shuras, die sie auf den rechten Pfad zurückwies und der sie so viel zu verdanken hatte.
Als der nächste Morgen anbrach und sie ihre Pferde sattelten brach ein kräftiger Regen über das Tal und die umliegenden Berge herein, was die Reise für alle unangenehm machte. Durchnässt folgten sie dem Gebirgspfad hinab in den Ogerbusch. Dies kostete sie zwei Tage in der freien Wildnis, bis sie auf die ersten Zeichen der Feindbewegung trafen. Das Heer sammelte sich noch nahe Shamaham, wo sie auf einen Tulamiden warteten, der scheinbar nur nachts reiste. Die Helden gingen diesem Hinweis nach und hielten Ausschau auf der anderen Seite des Heerlagers. In der kommenden Nacht erspähten sie einen Trupp von ungefähr 100 Kämpfern, die ohne Licht über den aufgewühlten Weg wateten. Sie erkannten darin Untote unter dem Kommando des Nekromanten Sulman al'Venish, der wie auch Yashima ein Schüler Liscoms von Fasar war. Unaufhaltsam marschierten sie voran und ließen sich nicht beirren, noch verspürten sie die Erschöpfung der Reise. Prutz gab zu verstehen, dass Untote das Licht des Herrn Praios nicht ertrugen, weshalb sie nachts vorrücken mussten. Sie wandten sich mit den neuen Erkenntnissen zur Umkehr, als sie auf einen kleinen Spähtrupp trafen, den sie jedoch ohne Mühe bezwangen. Dies würde nicht lange unbemerkt bleiben, weshalb sie sich zur Eile anhielten.
Aus der Entfernung hörten sie immer wieder das Heulen eines Wolfes oder Hundes. Im Dickicht um sie herum sahen sie von Zeit zu Zeit auch Schatten auf eine Gelegenheit lauern. Sie trieben sich selbst zur Eile an, denn sie vermuteten einen baldigen Angriff. Als sie gerade Tempo aufgenommen hatten geschah es auch schon. Garstige Karmanthi sprangen hervor. Die hetzenden Hunde des unerbittlichen Verfolgers der Niederhöllen rissen an ihren Pferden und bissen sich an ihren Beinen fest. Die Helden stiegen ab und bildeten einen Kreis, um sich besser zu verteidigen. Nur Darwolf zog Grangir und wehrte die Angreifer vom Pferderücken ab. Als die Dämonen geschwächt zurückwichen waren sie schneller als ihre ursprüngliche Beute und verschwanden im Unterholz. Sie wussten, dass es noch nicht vorbei war und daher hielten sie sich nur kurz mit der Verarztung von ihren Verletzungen auf. Als sie zur Rast anhielten bemerkten sie einen erneuten Angriff der dämonischen Jagdhunde. Als auch dieser abgewehrt wurde beschlossen sie, die Rast ausfallen zu lassen und weiter Strecke zu machen.
Durch den Schlafentzug leicht reizbar hielten sie immer wieder Ausschau nach Verfolgern und trieben die Pferde zur Eile an. Die Tralloper Riesen zeigten was sie konnten und stoben auch bei dem ansteigenden Pfad mit störrischem Tempo voran. Die kräftige Stute Gräfin Yülande, auf der Darwolf ritt erlitt in einem der folgenden Angriffe eine größere Verletzung, die Binnsbart provisorisch verarztete. Auch eine zweite Nacht mussten sie weiter hetzen, wobei ihre Kräfte ihnen bald zu versagen drohten. Die Dämonen jagten sie auch den nächsten Tag über den Gebirgspass. Ein weiteres Mal erschienen die Hunde und verlangten ihrer Beute die letzten Kräfte ab. Als sie gerade alle Kraft verloren und sich zum Kampf stellten, nahte eine Patroullie von Kurkum und stand ihnen zur Seite. Die Bestien waren besiegt und die Helden konnten durchatmen, obwohl die Kriegerinnen lediglich Lysha und Leumura nach dem Kampf die Hand reichten. Die Männer der Gruppe waren ihnen nicht gelegen, doch schafften sie die gesamte Gruppe bis zur Burg. Sie sprachen erneut bei der Königin vor, die den Kriegsrat einberufen hatte. Unter Betrachtung des Wetters würde das feindliche Heer in dieser großen Anzahl Schwierigkeiten mit dem Vorankommen haben, da der Boden sich unter den vielen Stiefeln und Pferdehufen nachgab und bald schon würden sie mit dem Matsch zu kämpfen haben. Nun galt es, die umliegenden Dörfler vor den feindlichen Truppen zu bewahren, was einigen der anwesenden Amazonen nicht gefiel. Ypollita jedoch gab Befehl, diese in die schützenden Mauern der Burg zu schaffen, damit die Amazonen ihre heilige Pflicht als deren Beschützer erfüllen konnten. Die Helden zögerten auch bei diesem Auftrag nicht lange und nahmen die Verantwortung für die Evakuierung auf sich. Auch die Reckin Leumura wurde angewiesen, zu unterstützen, was sie als Abwechslung zu dem Alltag eines Tempeldieners mit Freuden entgegen nahm. Die Königin spielte außerdem mit dem Gedanken, die Brillantzwerge im nahen Königreich Lorgolosch zu kontaktieren und um Hilfe zu bitten. Die beiden Königreiche verband schon lange eine freundschaftliche Handelsbeziehung. Allerdings wäre es ein beschwerlicher Weg dorthin, weshalb die Verstärkung niemals rechtzeitig eintreffen würde. Daher entsannte Prutz das wandelnde Bildnis, um dem König von Lorgolosch die Botschaft zu überbringen.
Am nächsten Morgen verschafften sie sich einen schnellen Überblick und brachen auf. Die Umgebung im Tal war friedlich und die Bauern gingen ihrer Arbeit nach. Doch als die Helden dem Pass zurück Richtung Shamaham folgten, erkannten sie die Feindbewegungen. Ihr Weg führte sie direkt in das versteckte Tal der Amazonen. Mit dieser Erkenntnis kehrten sie zurück und berichteten der Königin und ihren Beraterinnen. Der Kampf war unausweichlich und in diesem Fall wären die Einwohner des Tals schutzlos ausgeliefert. Auf Anraten von Prutz beschloss Königin Ypollita, die Bauern in die Burg zu bringen. Auch diese Aufgabe übernahmen die Helden und erhielten den Beistand von Leumura. Sie nahmen die Rettung der ersten Dörfler südlich der Burg in Richtung Gebirgspass in Angriff und ärgerten sich mit allerlei Sorgen und Nöten der einfachen Bürger herum. Im späteren Verlauf teilten sie sich auf und packten überall mit an. Bemerkenswert war die Meldung eines Narren, der in einem der Dörfer eine Gans vor aller Augen tötete. Die heiligen Tiere der Travia galten dort als Zeichen der göttlichen Gunst und standen unter Schutz. Der Narr war jedoch kein Bekannter und so wusste man nicht, wohin er verschwand. Andere Dörfler wollten ihren Hausstand mitnehmen und erschwerten somit die Evakuierung. Ein Mann war fest davon überzeugt, dass die nahenden Dämonen seine kostbare Standuhr verspeisen würden, wenn er diese nicht rettet. Gemeinsam schafften sie es nach und nach, die Sorgen zu vertreiben und brachten das Vorhaben voran. Ysfadir nahm es sich unterdessen als Aufgabe, Heilkräuter für die kommende Schlacht zu sammeln, damit er die Verletzten versorgen kann.
Am nächsten Tag machten sie sich wieder früh auf und trafen dort auf einen Mann, der in seinem Dorf als Baron bekannt war und sich der Evakuierung entgegenstellte, da er sich ungerecht behandelt fühlte. Darwolf traf als erster auf ihn und das Gespräch von Baron zu Baron lief nicht zufriedenstellend. Auch etwas weiter gab es eine alte Borongeweihte, die ihren Anger trotz der nahenden Gefahr nicht schutzlos zurücklassen wollte. Auch an diesem Tag konnten sie mit vereinten Kräften die Probleme überwinden und selbst den Baron und sein Dorf zum Umzug in die Burg überreden. Nur die Borongeweihte blieb ihrem Wunsch entsprechend zurück und diente den Toten, wie es ihre Pflicht war.
Als sie mit ihren Pferden bei den letzten Vorbereitungen halfen, kamen Reiter in den Farben Borbarads den Gebirgspass hinab ins Tal. Lysha und Darwolf ritten ihnen mit Lanzen entgegen und entschieden den Kampf schnell für sich, während sie den Rückzug der letzten Dorfbewohner deckten. Die Vorboten der Schlacht würden nicht lange alleine bleiben und so gaben sie Signal an die Burg. Im Laufe des Tages marschierte die feindliche Streitmacht im Tal auf und beschäftigte sich zunächst mit dem Plündern der Dörfer und besetzte strategisch wichtige Positionen. Von den Zinnen aus beobachteten sie zusammen mit den Amazonen, wie sich die schiere Übermacht in das Tal ergoss und sich vor der Burg aufbaute. Sie waren umstellt und in den Gesichtern der Amazonen spiegelte sich der Zorn der Göttin wider. Die verängstigten Dörfler wurden von Leumura und Darwolf angehalten, ihre kampftauglichen Männer und Frauen zu einer Miliz ausbilden zu lassen, damit die Reihen auf den Zinnen verstärkt werden. Die Burg hatte reichlich Waffen, jedoch wenig Arme, die diese schwingen konnten. Die Ausbildung lenkte alle ein wenig von der grausamen Übermacht ab. Leumura zeigte den neuen Rekruten den Umgang mit Spießen, um die gegnerischen Scharen in Schach zu halten, während Darwolf ihnen die allgemeinen Grundlagen der Schlacht beibrachte.
Eifrig bereitete Ysfadir eins der Gebäude als Lazarett vor und präparierte Kräuter und seine eigenartigen Heilbonbons, um Verwundete zu versorgen. Zusätzliche Verbände wurden abgekocht und Essensrationen wurden verteilt. Hierbei kam es zu einer hitzigen Diskussion zwischen Prutz und der Quartiermeisterin, die den Dörflern weniger Nahrung geben wollte als den Amazonen, da es nur wichtig sei, dass die Dienerinnen der Löwin gestärkt sind. Sie einigten sich schlussendlich auf eine halbwegs gerechte Menge, die in den Augen der Dörfler dennoch eine Zumutung war. Es herrschte Aufregung, als es selbst im Gebirge für den Sommer untypisch begann zu schneien. Viele deuteten dies ein böses Omen.
Der erste Ansturm auf die Mauern erfolgte in der zweiten Nacht der Belagerung. Der Alarmruf weckte sie und sie besetzten die Mauern. Leitern wurden an den Rand des Grabens gestellt und bewaffnete Soldaten kletterten ihren Weg nach oben, während die Amazonen sie mit Pfeilen spickten. Gemeinsam mit der Kurkumer Miliz schafften sie es immer wieder, die Leitern umzustoßen und die Feinde auf eine schmerzhafte Reise zum Grund des Grabens zu schicken. Der Angriff dauerte nicht lange und die Feinde zogen sich zurück. Ein erster Test der Kurkumer Abwehr.
Die Zeit verstrich weiter mit eifriger Arbeit und immer wieder musste Prutz in Streitigkeiten zwischen Amazonen und Dörflern eingreifen. Dies war auf die angespannte Lage zurückzuführen und auf die Tatsache, dass Amazonen mit Männern häufig sehr harsch umgehen. Außerdem nagte die überraschende Kälte an ihrer Entschlossenheit, vor allem als der Burggraben nach und nach zufror. Besonders Ysfadir war wenig begeistert von der Situation und hüllte sich in alle Mäntel und Felle, die er finden konnte. Ein Aufruhr erregte die Aufmerksamkeit der Helden, als eine aus den Dörfern sichergestellte Statue des göttlichen Jägers Firun umkippte und zerbrach. Der frierende Tsageweihte machte sich daran, durch seine karmalen Kräfte den Schaden rückgängig zu machen, doch lief es ihm niederhöllisch kalt den Rücken runter und er scheiterte in seinem Gebet. Zur Stärkung der Moral rief die Schwertlöwin Ayla die Amazonen zum Göttinnendienst an der Herrin Rondra und auch die Gäste der Burg wurden eingeladen, der Predigt vor den Toren des Tempels zu lauschen. Es war Leumuras Aufgabe, die Worte ihrer Herrin zu wiederholen, damit diese von denen gehört werden konnten, die das heilige Haus nicht betreten durften.
In den folgenden Nächten gönnte das borbaradianische Heer den Verteidigern keine Ruhe. Es kam immer wieder zu Scheinangriffen, die eine komplette Aufstellung der Amazonen und der Miliz zur Folge hatte. Für die nächste Nacht planten sie eine Ausspähaktion. Abbadi da Merinal nutzte die Gunst der Stunde und schlich sich von der Finsternis getarnt hinaus in das feindliche Lager. An vielen Feuern saßen die Soldaten versammelt und wirkten recht ausgelassen. Der Sieg war für sie wohl nur eine Frage der Zeit und so sorgte sich niemand um die kommende Schlacht.
Nachdem er das Lager nach Informationen durchsuchte und immer wieder die Ohren spitzte, entdeckte er einen muskulösen Hünen mit einem dicken Fell über den Schultern und einem umwickelten Stab oder Schwert auf dem Rücken. Er hatte zwei Karmanthi an seiner Seite, mit denen er in der Nähe der Mühle patroullierte. Aus dem Inneren vernahm er einen Lichtschein und beschloss sich das genauer anzusehen. Er wartete darauf, dass der Hüne sich entfernte und nahm Anlauf, um eines der hohen Dachfenster zu erreichen. Von dort sah er den berüchtigten Magier Galotta mit seinem roten Haupt zusammen mit Ingolf Notmarker, einem ungesund aussehenden tulamidischen Magier und einer Frau in schwerer Rüstung. Sie zankten sich ein wenig über die bevorstehende Beute und die Reichtümer Kurkums. Im Gespräch machten sie sich über den Göttinnendienst der Amazonen lustig und erwähnten dabei sogar Leumuras Auftritt und das brennende Schwert. Außerdem war die Rede davon, dass Xeraan in Kürze mit einem Legionär von Yaq-Monnith eintreffen sollte. Gebannt verfolgte er das Gespräch und verweilte im Fenster, als ihm plötzlich ein merkwürdiges Gefühl der Bedrohung aufstieg. Seiner Eingebung vertrauend setzte er sich in Bewegung und konnte beim Rückzug sehen, wie die dämonischen Jagdhunde seine Fährte aufnahmen. Viel zu früh entdeckten sie seinen Laufweg und nahmen unerbittlich die Verfolgung auf. Als seine Kameraden ihn auf den zugefrorenen Burggraben zulaufen sahen, ließen sie eilends ein Seil herab und zogen Abbadi hinauf, bevor die Dämonen ihn erreichten. Außer Atem berichtete er von dem Gespräch in der Mühle.
Im Kriegsrat erklärten sie den Amazonen, was ein Legionär von Yaq-Monnith anzurichten vermag. Magister Prutz war es, der einen tollkühnen Plan schmiedete. Mit Hilfe seiner Magie wollte er versuchen, ob man den Dämon vom Wirtskörper trennen konnte, um so vielleicht das Kind zu befreien. Die Hellsichtsmagie des almadinen Auges wäre ihm dabei eine Unterstützung. Er äußerte jedoch das Risiko, dass der Legionär für einige Minuten am selben Ort verweilen müsse und Prutz das Ritual ungestört durchführen kann. Hierzu sollte Darwolf sich gegen das Ungetüm stellen, während Ysfadir mit einem Gebet an die junge Göttin den Blütenregen heraufbeschwört, der bei einem Angriff deutlich die Sicht behindert. Leumura würde unterdessen alle weiteren Angreifer von Prutz abhalten. Der Magier machte sich an die Vorbereitungen. Xeraan selbst war alleine durch seine Gerissenheit ein gefährlicher Akteur auf dem Schlachtfeld. Ingolf Notmarker und sein niederhöllisches Schwert machten im direkten Kampf auch schwer zu schaffen. Hinzu kam noch der bleiche Sulman al'Venish mit seinen Untoten, der berüchtigte Beherrschungsmagier Galotta und die Frau in Rüstung, die Abbadi nicht zu erkennen vermochte. Leumura und Darwolf setzten die Ausbildung der Miliz fort, während Prutz und Binnsbart über dem Ritualplan brüteten und Ysfadir das Lazarett weiter vorbereitete.
Die Helden widersetzten sich mit allen Mitteln gegen die immer weiter aufkommende Unruhe. Bald schon würden die namenlosen Tage anbrechen, was viele in Angst und Schrecken versetzte. Hinzu kam noch ein Mordfall innerhalb der Mauern Kurkums. Der ermordete Bauer lag hinter dem Lagerhaus auf dem Boden, eine Stichwunde mit Erfrierungen darum, wie sie nach einer schnellen Untersuchung erfuhren, auch wenn Ysfadir sich zierte, sich der Leiche zu nähern. Sie suchten die Gegend weiter nach Spuren ab, doch fanden nichts. Ihre Befürchtung hat sich bestätigt. Innerhalb der Mauern muss sich ein Agent der Borbaradianer aufhalten, der vermutlich mit dem Gebieter der niederhöllischen Kälte im Bunde steht. Es war keine Spur zu finden und niemand hatte das Verbrechen beobachtet. In der darauf folgenden Nachtwache bemerkte Leumura jedoch ein Gespräch zwischen einer alten Frau und der Schwertlöwin. Sie standen in einer unauffälligen Ecke und unterhielten sich gedämpft. Ayla bat die Frau, sich zurückzuhalten und es sich nochmal zu überlegen. Diese schien jedoch fest entschlossen in ihrem Vorhaben.
Leumura berichtete dies Darwolf, worauf sie die verbliebenen Mitglieder ihrer Gruppe weckten. Gemeinsam stellten sie die Schwertlöwin zur Rede. Sie antwortete sehr ausweichend, doch konnte sie das Geheimnis nicht länger für sich behalten. Ihre Mutter war es, die der Königin nach dem Leben trachtete. Der Grund dafür war einfach. Die Mutter der Ayla von Donnerbach war Ulissa von Kurkum, zweite Tochter der verstorbenen Königin Gilia von Kurkum und die jüngere Schwester der Yppolita. Sie raubte ihrer Schwester einst den Thron, da sie sich im Erbe übergangen fühlte, doch gelang es Yppolita, die Krone zurückzuerlangen und ihre Schwester gefangen zu nehmen. Im Gegensatz zur strengen Mutter beider war es Mitleid, was Yppolita bei der Urteilssprechung empfand, weshalb sie Ulissa nicht hinrichten ließ, sondern sie aus dem Amazonenkönigreich verbannte. Seither hegte Ulissa Groll gegen die Königin und trachtete ihr nach dem Leben. Alya gab zu, dass sie ihre Mutter in der Burg versteckte, doch nun würde sie unterwegs zum Thronsaal sein. Die Helden zögerten nicht lange und legten sich auf die Lauer. Ulissa näherte sich den Toren und als sie gestellt wurde fand man einen Dolch bei ihr. Die Königin war traurig über dieses Vorhaben, doch musste sie durchgreifen, weshalb sie ihre Schwester in den Kerker werfen ließ.
Am 30. Rahja war es so weit. Das Feindlager setzte sich in Bewegung, stellte von allen Seiten Leitern an die Mauer und begann den Sturm auf die Burg. Der zugefrorene Burggraben machte es ihnen dabei besonders leicht. Darwolf leitete die Miliz an, die Leitern mit langen Stangen, Heugabeln und Spießen umzustoßen und ging mit bloßen Händen zu Werk. Die Verteidigung funktionierte und dutzende Borbaradianer wurden getötet oder verwundet, während die eigenen Verluste klein blieben. Die Reihen vor der Burg taten sich auf und brachten einen schleimigen Dämon zum Vorschein, den Binnsbart, Darwolf und Prutz noch aus der Gor kannten. Ein Dharai kroch unaufhaltsam auf die Mauer zu, augenscheinlich mit dem Ziel, diese einzureissen. Der Antimagier aus Ysilia entfaltete seinen Bannteppich und begann den PENTAGRAMMA SPHÄRENBANN. Der Feind schien darauf vorbereitet zu sein, denn einer der Magier aus dessen Reihen warf einen Flammenstrahl nach dem zwischenzeitlich wehrlosen Magister. Selbstlos sprang Darwolf vor seinen Freund und schirmte ihn mit seinem Körper von der Feuersbrunst ab. Der Hartholzharnisch des Ritters wurde dadurch angebrannt und gefährlich spröde, hielt jedoch weiter. Der Bannzauber war vollendet und der Dämon verschwand im Pentagramm des Teppichs, bevor er die Mauern erreichte. Kurze Zeit darauf wurde der Ansturm abgebrochen und die Kämpfer zogen sich von den Mauern zurück. Prutz bedankte sich bei Darwolf, bevor dieser von Ysfadir behandelt wurde. Die Verluste hielten sich in Grenzen, doch konnten sie sich keinen einzigen toten Kämpfer leisten, wenn man die Überzahl des Gegners betrachtete. Sorge machte sich unter den Helden und den Befehlshaberinnen der Amazonen breit. Auch die Rationen wurden knapp und deswegen rationiert. Von nun an würde es kaum noch Zeit zum Ausruhen geben.
Im Laufe des Tages zog ein Ereignis im Westen des Tals die Aufmerksamkeit auf sich. Scheinbar brachen dort Gefechte aus und bei näherer Betrachtung erkannten sie die Verstärkung der Angroschim. Lorgolosch hat den Ruf gehört und pflügte sich durch die Reihen der schwarz-roten Horden. Die Helden kamen mit ein paar Amazonen hervor für einen Ausfall, um den Zwergen beizustehen. Von den Zinnen feuerten die Töchter Kurkums Salven von Armbrustbolzen ab und halfen den voran kommenden Helden. Die Zwerge vereinten sich gerade mit den Truppen des Ausfalls, als ihnen ein gefürchteter Gegner den Weg zurück abschnitt. Ein junges Mädchen aus Rulat, durchzogen von dämonischen Gliedern und Fratzen ging vor Wut schäumend auf sie los. Das war die Gelegenheit. Die Zwerge und Amazonen kämpften sich zum Tor durch, während die Helden unter der Anleitung von Prutz mit ihrem Plan begannen. Mit dem wandelnden Bildnis wies er die Teilnehmer des Kampfes dazu an, friedlich zu sein, was aber keinen Einfluss auf den Legionär hatte, der Darwolf ein paar kräftige Schläge verpasste. Dieser widersetzte sich inmitten des Blütenregens vom pfeifenden Ysfadir. Unter Zeitdruck entschüsselten der Druide und der Magier Teile des Rituals, welches den Dämon am Leib des Mädchens band. Stück für Stück entsandte Prutz Astralenergie in die Matrix des Zaubers, um jene Verbindungen zu lösen. Als es vollbracht war, brach das Kind leblos zusammen und der niederhöllische Zant riss sich einen Weg heraus. Gemeinsam machten sie mit diesem kurzen Prozess und eilten den Zwergen hinterher auf die Zugbrücke, wo ein weiteres Gefecht entbrannte, dass die Verteidiger für sich entschieden, jedoch die Zugbrücke nachhaltig beschädigten, damit der Feind nicht weiter auf ihr vorrücken konnte.
Die Dunkelheit der Nacht brachte keine Erholung. Die Lage war angespannt und alle hielten die Augen offen nach Anzeichen von Feindbewegung. Immer wieder rückten sie gefährlich nahe an die Mauer und stellten Leitern auf. Gerade bei einer solchen Verteidigung wurde zusätzlich Alarm geschlagen. Das Torhaus stand in Flammen. Sie eilten zu Hilfe und bildeten eine Eimerkette, die jedoch wegen des zugefrorenen Brunnes tatenlos war. Binnsbart rief die elementaren Geister an und schuf einen Wasserelementar, der sich mit all seiner Kraft auf das Feuer stürzte und es zum Erlöschen brachte. Der Kampf tobte nun entlang der Zinnen. Die Töchter Kurkums fochten Seite an Seite mit den Brillantzwergen und den Gezeichneten sowie der Bauernmiliz gegen die Feinde. Beide Fraktionen nahmen schwere Verluste hin, doch war die Heeresstärke der Borbaradianer zu groß. Als auch noch der Barbar mit dem weißen Pelzüberwurf auf den Mauern erschien, brach die Moral der Miliz und sie ergriffen die Flucht. Das kühne Tier rief Darwolf zum Duell gegen ihn und so standen sie sich gegenüber. Der Barbar enthüllte ein in Tüchern eingeschlagenen Anderthalbhänder aus Schwarzstahl. Der Leviathan brach hervor und sie gingen aufeinander los. Schnell bemerkte Darwolf, dass von dem Schwert eine eisige Kälte ausging, die ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ. Sie tauschten harte Schläge aus und schlugen einander tiefe Wunden. Keiner war bereit, aufzugeben. Der Blutdurst des Leviathan sollte ungestillt bleiben, denn das Blut des Barbaren war tatsächlich gefroren. Er rief den niederhöllischen Erzdämon des Eises wiederholt an und die Temperaturen sanken schnell. Der Ritter im Schuppenkleid konnte kaum noch seine Glieder bewegen. Sein Gegner schien aber nicht von der Kälte verschont zu werden, da auch er Erfrierungen davon trug und zu zittern begann. Beiden wich das Leben aus dem Körper, als der Zweihänder des Barons am schwarzen, niederhöllischen Stahl zu Bruch ging und einige Meter entfernt knapp an dem Haupt des Magister Prutz entlang sauste. Dessen Aufmerksamkeit galt nun dem Duell und er sorgte sich um seinen Kameraden. Ein FULMINICTUS DONNERKEIL sollte die Chancen ausgleichen. Er zielte so gut es ging und entfesselte die Magie. Ein grelles Licht blendete für einen kurzen Moment alle Anwesenden. Der ohrenbetäubende Donner fuhr ihnen durch die Glieder. Wo die beiden Kämpfer gerade noch standen, befand sich eine Bresche in der Mauer, die von einem mächtigen Blitzschlag hinengerissen wurde. Der Barbar verging dabei und Darwolf wurde stark verletzt von den Zinnen in den Hof der Burg geschleudert. Die Äußerlichkeiten des Leviathan zogen sich zurück und hinterließ den verwundeten und gerade noch so bei Bewussstein befindenden Mann auf dem eiskalten Boden. Ysfadir und Prutz eilten zu ihm, gaben ihm einen von Ysfadirs Heilbonbons und halfen ihm auf die Beine. Die Schlacht hielt an, als die Feinde eine selbstgebaute, tragbare Brücke vor das Tor legten, aber auch durch die Bresche in der Mauer stürmten. Die Zwerge stemmten sich mit aller Gewalt gegen das Tor, die Amazonen verteidigten trotz Unterzahl tapfer die Mauern als ein feindlicher Onager den Stall der Burg in Brand steckte. Leumura, die sich um die Tiere gekümmert hat, eilte hin und befreite die Pferde. Darunter auch der schwarze Hengst der Königin mit dem Namen Rabe. Die Tiere verteilten sich im Hof und erschwerten das Fortbewegen im Kampf ein wenig. Rabe jedoch lief direkt zu Prutz und schien zu wollen, dass er aufstieg. Prutz, der nicht gerade sicher im Sattel saß, wusste nicht, ob das eine gute Idee wäre. Wie um der Angelegenheit Nachdruck zu verleihen, breitete das Ross schwungvoll die weiten Flügel aus. Verblüfft von der Natur des Tieres stieg er auf und sie flogen gemeinsam davon.
Die Burg und das Tal wurden kleiner und bald verschwanden sie gänzlich. Der kalte Höhenwind sauste ihm um die Ohren und die zerschlissene Magierrobe flatterte im Wind. Hoch oben auf dem höchsten Gipfel des Gebirges wurde ihm ein beeindruckender Anblick gewahr. Ein mächtiger Kaiserdrache mit dem Namen Smardur wartete auf ihn. Er war ein Bote der donnernden Löwin selbst und Beschützer des Vildromtals und dessen Amazonen. er wusste, dass der Träger des wandelnden Bildnisses erscheinen würde und ihn zur Schlacht rief, wo er sein Ende fand. So forderte er Prutz auf, mit ihm zu kommen und trug den Magier auf seinem Rücken zurück zur Burg.
Das halb verbrannte Tor barst unter den kräftigen Stößen duzender Angreifer. Die hilflos verteilte Miliz fiel in wenigen Momenten. Dann erschienen die Befehlshaber der Belagerung. Der Nekromant Sulman al'Venish, der Söldneranführer Ingolf Notmarker und die gerüstete Frau, die Darwolf als Lutisana von Perricum erkannte. Sie war die Hauptstrategin des Thronräubers Answin von Rabenmund und wurde zusammen mit anderen Verrätern auf die Gefängnisinsel Rulat verbannt wurde. Sie gaben den Befehl zum Sturm auf den Hof und es schwärmten zahlreiche Söldner und Untote an ihnen vorbei. Reinstes Chaos wurde entfesselt, als die evakuierten Bauern im Tempel der Rondra Schutz suchten. Leumura half ihnen dabei, in Sicherheit zu gelangen und verteidigte mit der Schwertlöwin den Tempel. Eine Stimme drang leise, aber deutlich hörbar an ihr Ohr und rief sie in das Gebäude. Sulman al'Venish hob an zu einer fremd klingenden Beschwörung, der den Himmel verdunkelte und eine Atmosphäre der Verderbnis verbreitete. Das undenkbare war geschehen. Der schwarzgefiederte Rabe der Niederhöllen, einer der mächtigsten Diener der Targunitoth betrat die dritte Sphäre mit dem Befehl, in den Körper von Königin Yppolita einzufahren. Der furchteinflößende Rabe war durchscheinend für alle zu sehen, verharrte einen Moment still und widersetzte sich seinem Beschwörer. Stattdessen ergriff er dessen Körper, bereitete dem Schüler Liscoms Qualen, weshalb er sich nur so krümmte. Dann richtete er sich auf. Von seinem Rücken breiteten sich die schwarzen Schwingen des Dämons aus. Die entsetzten Amazonen blickten ihn erstarrt an. Dann erhoben sich alle Gefallenen der Schlacht und kämpften auf der Seite der Angreifer weiter, egal ob Söldner, Zwerg oder Amazone. Die im Tempel aufgebahrte Shura hatte auch ihren Platz verlassen und war auf der Jagd nach leichter Beute. Sie zog zusammen mit anderen Untoten vor den Toren des Tempels umher. Leumura wurde unterdessen immer weiter von der Stimme gerufen, die von Shuras Klinge Eiridias ausging. Eine Vision überkam sie und sie befand sich mit Shura in strahlender Rüstung im Zwiegespräch. So sie sich bereit sah, den Platz der Amazone einzunehmen und ihre Mission an der Seite der Gezeichneten weiterzuführen, solle Leumura die geweihte Klinge ergreifen und mit dem gerechten Zorn der Löwin im Herzen donnernd in den Kampf ziehen. Sie zögerte nicht lange und griff zu. Da fühlte sie es deutlich. Die Göttin war an ihrer Seite, umgab sie, führte ihren Arm. Wieder an der Seite Aylas, die überrascht Eiridias bemerkte hielten sie mit neuem Mut den Untoten entgegen. Da erklang der Ruf der Königin: „Amazonen zu mir! Gezeichnete, schützt den Tempel!“ Ayla blieb zurück und verteidigte den Tempel, Leumura weiter an ihrer Seite. Zu ihrem Entsetzen stellte diese fest, dass Shuras mit niederhöllischer Macht erhobener Körper auf sie zu kam und ihr mit großer Kraft die Arme entgegen schlug.
Die Königin und ihre getreuen Amazonen stellten sich den Scharen der Untoten entgegen. Die wenigen Lebenden, die diesen Kampf erblickten, würden ihn ihr Leben nicht vergessen. Keinen Schritt wichen die Töchter Kurkums von der Seite ihrer Königin, auch im Angesicht der Niederhöllen selbst brüllten sie ihre Chorale weiter über das Schlachtfeld. Darwolf folgte dem Befehl der Königin und sah, welche Front sich vor dem Tempel gebildet hat. Scharen von Untoten wälzten gegen eine Hand voll Kämpfer unter Führung der Schwertlöwin. Nicht weit entfernt sah er seine Stute, Gräfin Yülande. Das Schlachtross hatte ein paar Pfeile in der Flanke und war sichtlich geschwächt. Der Ritter legte ihr die Hand auf die Nüstern, beruhigte das prächtige Tier und bat sie noch einmal um einen letzten Ritt. Er wusste, dass es für beide kein Entkommen geben würde. Auf in den Sattel zog er Grangir und trieb Yülande wild um sich schlagend in die Mitte der Untoten, riss unzählige nieder, darunter auch Shura und bahnte den letzten Überlebenden eine Schneise hindurch. Gräfin Yülande brach unter den zahlreichen Wunden zusammen und zwang Darwolf zum Abstieg. Er legte ihr ein weiteres Mal zum stummen Abschied die Hand auf und beendete ihr Leid mit Grangir. Obwohl ein Ritter und sein Pferd eng verbunden sind, fühlte er keinen Wehmut. Er fühlte nichts. Zusammen mit den letzten Verteidigern des Tempels hielt er eisern das Tor Schulter an Schulter mit der ehemaligen Borbaradianerin Leumura, die nun die Löwin im Kampf anrief.
Ein Schatten huschte über den dunklen Himmel der Nacht. Dort, über dem Burghof kreiste ein Kaiserdrache und setzte zur Landung an. Prutz stieg von seinem Rücken und verblüffte seine Gefährten. Der Drache stieg wieder in die Luft, rief den Amazonen Mut zu, sprach Rondras Namen und strafte alle jene, die es heute wagten, sich gegen Kurkum zu stellen. Gleißendes Drachenfeuer hüllte die Burg ein, verbrannte alles Unheilige. Die letzten Kämpfer konnten sich gemeinsam gerade noch in den Tempel flüchten, bevor auch sie verschlungen worden wären. Das Inferno tobte und reinigte das Schlachtfeld. Es folgte eine unheimliche Stille. Als sie die Pforte des Tempels öffneten, war Kurkum nicht mehr. Die Burg wurde vollkommen vernichtet, die Amazonen, die Untoten und der Nirraven waren nicht mehr zu sehen. Die Flammen forderten einen hohen Preis, doch schützten die wenigen, die es noch zu schützen gab. Kurkum war gefallen, die Schlacht verloren, aber die Angreifer wurden abgewehrt. Es war Mitternacht. Der erste namenlose Tag brach an.